Sinusimpuls Effektivspannung (Zweiweggleichrichtung)
Rechner und Formeln zur Berechnung des Effektiv- und Mittelwerts von Sinusimpulsen
Sinusimpuls Rechner (Zweiweg)
Zweiweggleichrichtung
Diese Funktion berechnet den Effektivwert und den Mittelwert eines Sinusimpuls aus einer Zweiweggleichrichtung. Beide Halbwellen werden gleichgerichtet.
Zweiweggleichrichtung

Sinusimpuls nach einer Zweiweggleichrichtung - beide Halbwellen gleichgerichtet
Parameter
Grundformeln
Beispielrechnungen
Praktische Rechenbeispiele
Beispiel 1: Standard Zweiweggleichrichtung
Gegeben: Us = 10V (Spitzenspannung der Sinuswelle)
Beispiel 2: Netzspannung zweiweggleichgerichtet
Gegeben: Us = 325V (Spitze der 230V Netzspannung)
Beispiel 3: Niederspannungsnetzteil
Gegeben: Us = 17V (12V Trafo mit √2-Faktor)
Verhältnisse bei Zweiweggleichrichtung
Effektivwert-Verhältnis:
Mittelwert-Verhältnis:
Theorie der Zweiweggleichrichtung
Was ist eine Zweiweggleichrichtung?
Bei einer Zweiweggleichrichtung wird sowohl der positive als auch der negative Teil der sinusförmigen Wechselspannung genutzt, sodass die gesamte Welle in positive Spannungen umgewandelt wird. Dies führt zu einer deutlich besseren Energieausnutzung im Vergleich zur Einweggleichrichtung.
Effektivwert nach Zweiweggleichrichtung
Der Effektivwert ist definiert als Gleichstromwert mit der gleichen Wärmewirkung wie der betrachtete Wechselstrom. Die Effektivspannung (RMS-Spannung) nach einer Zweiweggleichrichtung ergibt sich als Quadratwurzel des mittleren quadratischen Werts über die gesamte Periode. Da beide Halbwellen genutzt werden, bleibt der Effektivwert gleich dem der ursprünglichen Sinusspannung.
Effektivwert-Formel
Der Effektivwert entspricht dem einer normalen Sinusspannung (≈ 70,7%).
Mittelwert nach Zweiweggleichrichtung
Die Mittelspannung (Durchschnittsspannung) nach einer Zweiweggleichrichtung berechnet sich aus dem Mittelwert der gesamten positiven und negativen Halbwellen. Da beide Halbwellen gleichgerichtet werden, ist der Mittelwert doppelt so hoch wie bei der Einweggleichrichtung.
Mittelwert-Formel
Der Mittelwert beträgt etwa 63,7% der Spitzenspannung.
Mathematische Herleitung
Berechnung des Effektivwerts
Für einen zweiweggleichgerichteten Sinus über eine volle Periode T:
Berechnung des Mittelwerts
Der Mittelwert wird über eine volle Periode berechnet:
Praktische Anwendungen
Netzteile
- Standard-Gleichrichter
- Hohe Effizienz
- Niedrige Brummspannung
- Gute Transformator-Ausnutzung
Industrielle Anwendungen
- DC-Motorantriebe
- Batterieladegeräte
- Galvanik-Anlagen
- Schweißgeräte
Elektronik
- Verstärker-Netzteile
- LED-Treiber
- Spannungsregler-Eingänge
- Labor-Netzgeräte
Vergleich der Gleichrichtungsarten
Gleichrichtungsvergleich
Ueff = Us/√2 ≈ 0,707
Um = 0V
Wechselstrom
Ueff = Us/2 = 0,5
Um = Us/π ≈ 0,318
50% Effizienz
Ueff = Us/√2 ≈ 0,707
Um = 2Us/π ≈ 0,637
100% Effizienz
Vorteile der Zweiweggleichrichtung
Elektrische Vorteile:
- Doppelte Effizienz: 100% vs. 50% bei Einweg
- Niedriger Brumm: 100Hz vs. 50Hz Grundfrequenz
- Bessere Ausnutzung: Transformator und Dioden
- Höhere Spannung: Doppelter Mittelwert
Praktische Vorteile:
- Kleinere Filter: Weniger Kondensatorkapazität
- Bessere Regelung: Gleichmäßigere DC-Spannung
- Weniger Erwärmung: Geringere Verluste
- Standard-Lösung: In den meisten Netzteilen
Design-Hinweise
Praktische Überlegungen
- Schaltungsarten: Brückengleichrichter oder Mittelpunktschaltung
- Dioden-Spannungsfestigkeit: Mindestens 1,4 × Us (Brücke) oder 2,8 × Us (Mittelpunkt)
- Strombelastung: Gleichmäßigere Verteilung auf die Dioden
- Transformator-Design: Bessere Ausnutzung des Eisenkerns
- Filterauslegung: Kondensator für 100Hz (bzw. 2 × fNetz) dimensionieren
- Kosteneffizienz: Höhere Anfangsinvestition, aber bessere Gesamteffizienz