Kontraharmonisches Mittel berechnen

Online Rechner zur Berechnung des kontraharmonischen Mittels einer Datenreihe

Kontraharmonisches Mittel Rechner

Das kontraharmonische Mittel

Das kontraharmonische Mittel ist das Verhältnis der Quadratsumme zur Summe der Werte. Es ist komplementär zum harmonischen Mittel und größer als das arithmetische Mittel.

Daten eingeben
Datenwerte (durch Leerzeichen oder Semikolon getrennt)
Resultat
Kontraharmonisches Mittel:
Eigenschaften des kontraharmonischen Mittels

Wichtig: x̄arithm ≤ x̄kontra (größer als arithmetisches Mittel). Bevorzugt größere Werte.

Quadratbasiert Komplementär zu harmonisch Bevorzugt große Werte

Kontraharmonisches Mittel Konzept

Das kontraharmonische Mittel ist das Verhältnis von Quadratsumme zu Summe.
Es bevorzugt größere Werte stärker als das arithmetische Mittel.

Quadrate → Summen → Division 2 3 4 5 6 4 9 16 25 36 + + + + Σx² 90 20 (Σx) 4.5

Eingabewerte Quadrate Kontraharmonisches Mittel


Was ist das kontraharmonische Mittel?

Das kontraharmonische Mittel ist ein weniger bekanntes, aber wichtiges Lagemaß:

  • Definition: Summe der Quadrate geteilt durch Summe der Werte
  • Berechnung: C = Σ(xᵢ²) / Σ(xᵢ)
  • Komplementär: Zu harmonischem Mittel H: H · C = A²
  • Eigenschaft: Immer ≥ arithmetisches Mittel
  • Anwendung: Signalverarbeitung, Bildbearbeitung, Statistik
  • Gewichtung: Bevorzugt größere Werte stark

Berechnung des kontraharmonischen Mittels

Die Berechnung erfolgt in vier Schritten:

1. Quadrieren

Bilde Quadrate:
x₁², x₂², ..., xₙ²

2. Quadrate summieren

Summe der Quadrate:
S₂ = Σ(xᵢ²)

3. Werte summieren

Summe der Werte:
S₁ = Σ(xᵢ)

4. Dividieren

Teile S₂ durch S₁:
C = S₂ / S₁

Anwendungen des kontraharmonischen Mittels

Das kontraharmonische Mittel findet in speziellen Bereichen Anwendung:

Signalverarbeitung
  • Rauschunterdrückung (Pepper Noise)
  • Bildglättung und Filterung
  • Kontrastverbesserung
  • Kantenerkennung
Statistik und Mathematik
  • Schätztheorie (robust gegen kleine Werte)
  • Mittelwertbildung bei schiefen Verteilungen
  • Komplementäre Betrachtung zum harmonischen Mittel
  • Lehénsche Mittelwerte (Spezialfall für r=1)

Formeln zum kontraharmonischen Mittel

Kontraharmonisches Mittel
\[C(x_1,...,x_n) = \frac{\sum_{i=1}^{n} x_i^2}{\sum_{i=1}^{n} x_i}\]

Summe der Quadrate geteilt durch Summe der Werte

Ausgeschriebene Form
\[C = \frac{x_1^2 + x_2^2 + ... + x_n^2}{x_1 + x_2 + ... + x_n}\]

Explizite Darstellung ohne Summenzeichen

Beziehung zu anderen Mitteln
\[H \cdot C = A^2\] \[C \geq A \geq G \geq H\]

Harmonisch · Kontraharmonisch = Arithmetisch²

Für zwei Werte
\[C(x_1, x_2) = \frac{x_1^2 + x_2^2}{x_1 + x_2}\]

Vereinfachte Form für zwei Werte

Symbolerklärungen
\(C\) Kontraharmonisches Mittel
\(x_i\) Einzelner Datenwert
\(n\) Anzahl der Werte
\(\sum\) Summenzeichen
\(H, A, G\) Harmonisch, Arithmetisch, Geometrisch
\(x_i^2\) Quadrat von xᵢ

Beispielrechnungen für das kontraharmonische Mittel

Beispiel 1: Grundlegende Berechnung
Daten: 2, 3, 4, 5, 6

Berechne: Kontraharmonisches Mittel der 5 Werte

1. Quadrate bilden
\[2^2=4, 3^2=9\] \[4^2=16, 5^2=25, 6^2=36\]

Quadriere alle Werte

2. Summen bilden
\[\sum x_i^2 = 4+9+16+25+36 = \color{blue}{90}\] \[\sum x_i = 2+3+4+5+6 = \color{blue}{20}\]

Summe der Quadrate und Summe der Werte

3. Mittel berechnen
\[C = \frac{90}{20}\] \[= \color{blue}{4.5}\]

Teile Quadratsumme durch Summe

Beispiel 2: Vergleich der Mittelwerte
Daten: 1, 2, 8

Vergleiche: Alle klassischen Mittelwerte

Harmonisch
\[H = \frac{3}{\frac{1}{1}+\frac{1}{2}+\frac{1}{8}}\] \[\approx \color{blue}{1.68}\]

Kleinstes Mittel

Geometrisch
\[G = \sqrt[3]{1 \cdot 2 \cdot 8}\] \[= \sqrt[3]{16} \approx \color{blue}{2.52}\]

Zweitkleinster

Arithmetisch
\[A = \frac{1+2+8}{3}\] \[\approx \color{blue}{3.67}\]

Zweitgrößter

Kontraharmonisch
\[C = \frac{1+4+64}{1+2+8}\] \[= \frac{69}{11} \approx \color{blue}{6.27}\]

Größtes Mittel

Wichtige Reihenfolge

H ≤ G ≤ A ≤ C: Das kontraharmonische Mittel (6.27) ist das größte, dann folgt das arithmetische (3.67), geometrische (2.52), und das harmonische (1.68) ist das kleinste.
Beziehung: H · C = A² → 1.68 · 6.27 ≈ 10.5 ≈ 3.67² ≈ 13.5 (annähernd, da gerundet)
Beobachtung: Das kontraharmonische Mittel wird stark vom größten Wert (8) beeinflusst.

Beispiel 3: Bildverarbeitung (Pepper Noise)
Pixelwerte: 120, 125, 0, 130, 122

Ein schwarzer Pixel (0) = Pepper Noise in hellem Bereich

Arithmetisches Mittel
\[A = \frac{120+125+0+130+122}{5}\] \[= \frac{497}{5} = \color{red}{99.4}\]

Problem: Der Ausreißer (0) zieht den Mittelwert stark nach unten.

Kontraharmonisches Mittel
\[C = \frac{120^2+125^2+0^2+130^2+122^2}{497}\] \[= \frac{60489}{497} \approx \color{green}{121.7}\]

Vorteil: Robust gegen kleine Werte (Pepper Noise). Ergebnis näher an echten Pixelwerten.

Anwendung in der Bildverarbeitung

Das kontraharmonische Mittel wird in der Bildverarbeitung als Kontraharmonischer Mittelwert-Filter eingesetzt. Es ist besonders effektiv gegen Pepper Noise (schwarze Pixel in hellen Bereichen), da es kleine Werte unterdrückt und größere Werte bevorzugt. Dies führt zu besseren Ergebnissen als das arithmetische Mittel, das durch Ausreißer stark beeinflusst wird.

Mathematische Grundlagen des kontraharmonischen Mittels

Das kontraharmonische Mittel ist ein wichtiges Lagemaß mit speziellen Eigenschaften, das in der Signalverarbeitung und statistischen Schätztheorie bedeutsam ist.

Eigenschaften des kontraharmonischen Mittels

Das kontraharmonische Mittel besitzt charakteristische mathematische Eigenschaften:

  • Ungleichung: C ≥ A ≥ G ≥ H (größtes der klassischen Mittel)
  • Komplementär: H · C = A² (Produkt von harmonischem und kontraharmonischem = Quadrat des arithmetischen)
  • Gewichtung: Bevorzugt größere Werte stark, unterdrückt kleine Werte
  • Quadratbasiert: Verwendet Quadrate der Werte im Zähler
  • Lehénsche Mittelwerte: Spezialfall für r = 1: M₁ = C

Beziehung zu anderen Mittelwerten

Komplementarität zum harmonischen Mittel

Die wichtigste Beziehung ist: H · C = A²
Das kontraharmonische Mittel ist zum harmonischen Mittel komplementär. Wenn H klein ist (durch kleine Werte dominiert), ist C groß (durch große Werte dominiert).

Reihenfolge der Mittelwerte

H ≤ G ≤ A ≤ C
Das kontraharmonische Mittel ist immer das größte. Gleichheit gilt nur, wenn alle Werte identisch sind. Der Unterschied wird größer bei stärkerer Streuung.

Anwendung in der Bildverarbeitung

Kontraharmonischer Mittelwert-Filter

Der kontraharmonische Mittelwert-Filter ist ein nichtlinearer Filter zur Rauschunterdrückung:

  • Pepper Noise: Schwarze Pixel (kleine Werte) → C bevorzugt große Werte und unterdrückt Pepper Noise
  • Salt Noise: Weiße Pixel (große Werte) → Harmonisches Mittel ist besser (bevorzugt kleine Werte)
  • Parameter Q: Erweiterte Form mit Exponent Q: C_Q = Σ(x^(Q+1)) / Σ(x^Q)
  • Q > 0: Eliminiert Pepper Noise; Q < 0: Eliminiert Salt Noise; Q = 0: Arithmetisches Mittel

Verallgemeinerung: Lehénsche Mittelwerte

Definition

Das kontraharmonische Mittel ist ein Spezialfall der Lehénschen Mittelwerte (Power Means): M_r = (Σx^(r+1) / Σx^r)^(1/1) für r = 1

Andere Spezialfälle
  • r = -1: Harmonisches Mittel
  • r = 0: Geometrisches Mittel (Grenzwert)
  • r = 1: Kontraharmonisches Mittel
  • r → ∞: Maximum

Praktische Überlegungen

Wann kontraharmonisch verwenden?
  • Pepper Noise: Elimination schwarzer Pixel in Bildern
  • Kleine Ausreißer: Robustheit gegen kleine Werte
  • Große Werte wichtig: Wenn größere Werte mehr Gewicht haben sollen
  • Komplementäre Analyse: Zusammen mit harmonischem Mittel
Vorsicht bei
  • Großen Ausreißern: C wird stark von großen Werten beeinflusst
  • Salt Noise: Für weiße Pixel besser harmonisches Mittel verwenden
  • Nullwerten: Null im Nenner möglich, wenn alle Werte null sind
  • Interpretation: Weniger intuitiv als arithmetisches Mittel
Zusammenfassung

Das kontraharmonische Mittel ist ein spezialisiertes Lagemaß, das größere Werte stark bevorzugt und kleine Werte unterdrückt. Es ist komplementär zum harmonischen Mittel mit der Beziehung H · C = A². Seine Hauptanwendung liegt in der Bildverarbeitung zur Elimination von Pepper Noise (schwarzen Pixeln). Als Teil der Lehénschen Mittelwerte bietet es zusammen mit dem harmonischen Mittel einen vollständigen Blick auf die Datenverteilung. Während das harmonische Mittel kleine Werte betont, hebt das kontraharmonische Mittel große Werte hervor – diese Komplementarität macht beide Mittel zusammen sehr wertvoll für die robuste Datenanalyse.

Ist diese Seite hilfreich?            
Vielen Dank für Ihr Feedback!

Das tut uns leid

Wie können wir die Seite verbessern?