Median berechnen

Online Rechner zur Berechnung des statistischen mittleren Wertes (Median) einer Datenreihe

Median Rechner

Der Median

Der Median (auch Zentralwert genannt) ist der mittlere Wert einer sortierten Datenreihe. Er ist ein robustes Lagemaß, das unempfindlich gegenüber Ausreißern ist.

Daten eingeben
Datenwerte (durch Leerzeichen oder Semikolon getrennt, müssen nicht sortiert sein)
Resultat
Median:
Eigenschaften des Medians

Interpretation: 50% der Werte liegen unter dem Median, 50% darüber. Robust gegenüber Ausreißern.

Zentralwert Robust Q(0.5)

Median Konzept

Der Median ist der mittlere Wert einer sortierten Datenreihe.
Er teilt die Daten in zwei gleich große Hälften.

1 2 3 7 9 12 Median = 7 50% ← → 50% Sortierte Datenreihe: 1, 2, 3, 7, 9, 12

Datenpunkte Median (mittlerer Wert)

Was ist der Median?

Der Median (Zentralwert) ist ein fundamentales Lagemaß der Statistik:

  • Definition: Mittlerer Wert einer sortierten Datenreihe
  • Position: Bei ungerader Anzahl: mittlerer Wert, bei gerader Anzahl: Durchschnitt der beiden mittleren Werte
  • Quantil: Der Median entspricht dem 0.5-Quantil (50. Perzentil)
  • Robustheit: Unempfindlich gegenüber Ausreißern und extremen Werten
  • Interpretation: Teilt die Daten in zwei gleich große Hälften
  • Anwendung: Besonders geeignet bei schiefen Verteilungen

Berechnung des Medians

Die Berechnung hängt von der Anzahl der Datenwerte ab:

Ungerade Anzahl
  • 1. Sortiere die Daten aufsteigend
  • 2. Bestimme die Position: k = (n+1)/2
  • 3. Der k-te Wert ist der Median
  • Beispiel: Bei 7 Werten ist Position (7+1)/2 = 4
Gerade Anzahl
  • 1. Sortiere die Daten aufsteigend
  • 2. Finde die beiden mittleren Werte (Position n/2 und n/2+1)
  • 3. Berechne den Durchschnitt der beiden Werte
  • Beispiel: Bei 8 Werten: (Wert₄ + Wert₅)/2

Anwendungen des Medians

Der Median findet in vielen Bereichen Anwendung:

Statistische Analyse
  • Robustes Lagemaß bei Ausreißern
  • Deskriptive Statistik (zusammen mit Quartilen)
  • Boxplot-Darstellungen
  • Vergleich mit arithmetischem Mittel zur Schiefe-Erkennung
Praktische Anwendungen
  • Immobilien: Medianpreis von Häusern
  • Einkommen: Medianeinkommen (robuster als Durchschnitt)
  • Bildung: Mediannotenoder Testergebnisse
  • Medizin: Medianüberlebenszeit in Studien

Formeln zum Median

Median (ungerade Anzahl)
\[\tilde{x} = x_{\left(\frac{n+1}{2}\right)}\]

Bei n ungerader Zahlen: der mittlere Wert der sortierten Liste

Median (gerade Anzahl)
\[\tilde{x} = \frac{x_{\left(\frac{n}{2}\right)} + x_{\left(\frac{n}{2}+1\right)}}{2}\]

Bei n gerader Zahlen: Durchschnitt der beiden mittleren Werte

Median als Quantil
\[\tilde{x} = Q(0.5) = F^{-1}(0.5)\]

Der Median ist das 0.5-Quantil (50. Perzentil) der Verteilung

Allgemeine Form
\[\tilde{x} = \begin{cases} x_{(\frac{n+1}{2})} & \text{wenn } n \text{ ungerade} \\ \frac{1}{2}(x_{(\frac{n}{2})} + x_{(\frac{n}{2}+1)}) & \text{wenn } n \text{ gerade} \end{cases}\]

Fallunterscheidung nach Parität von n

Symbolerklärungen
\(\tilde{x}\) Median (auch Me oder x̃)
\(x_{(k)}\) k-ter Wert der sortierten Liste
\(n\) Anzahl der Datenpunkte
\(Q(p)\) Quantilfunktion
\(F^{-1}\) Inverse Verteilungsfunktion
0.5 50. Perzentil (50%)

Beispielrechnungen für den Median

Beispiel 1: Ungerade Anzahl
Daten: 7, 9, 12, 1, 3, 2, 14

Berechne: Median der 7 Werte

1. Daten sortieren
\[\text{Original: } 7, 9, 12, 1, 3, 2, 14\] \[\text{Sortiert: } 1, 2, 3, \color{blue}{\underline{7}}, 9, 12, 14\]

Aufsteigende Sortierung der Datenwerte

2. Position bestimmen
\[n = 7 \text{ (ungerade)}\] \[k = \frac{7+1}{2} = 4\] \[\tilde{x} = x_{(4)} = \color{blue}{7}\]

Der 4. Wert der sortierten Liste ist der Median

Beispiel 2: Gerade Anzahl
Daten: 7, 9, 12, 1, 3, 2, 14, 8

Berechne: Median der 8 Werte

1. Daten sortieren
\[\text{Original: } 7, 9, 12, 1, 3, 2, 14, 8\] \[\text{Sortiert: } 1, 2, 3, \color{blue}{\underline{7, 8}}, 9, 12, 14\]

Die beiden mittleren Werte sind 7 und 8

2. Durchschnitt berechnen
\[n = 8 \text{ (gerade)}\] \[k_1 = \frac{8}{2} = 4, \quad k_2 = 5\] \[\tilde{x} = \frac{7 + 8}{2} = \color{blue}{7.5}\]

Mittelwert der Werte an Position 4 und 5

Beispiel 3: Gerade Anzahl mit Lücke
Daten: 1, 2, 6, 9

Berechne: Median mit größerer Lücke zwischen mittleren Werten

1. Bereits sortiert
\[\text{Sortiert: } 1, \color{blue}{\underline{2, 6}}, 9\]

Die mittleren Werte sind 2 und 6

2. Median berechnen
\[\tilde{x} = \frac{2 + 6}{2} = \color{blue}{4}\]

Der Median 4 liegt zwischen den Datenwerten

Interpretation

Der Median muss nicht in den Daten vorkommen. Bei gerader Anzahl liegt er oft zwischen zwei Werten. In diesem Fall bedeutet Median = 4: 50% der Werte sind ≤ 4, 50% sind ≥ 4.

Mathematische Grundlagen des Medians

Der Median ist ein robustes Lagemaß mit wichtigen Eigenschaften, das insbesondere bei schiefen Verteilungen dem arithmetischen Mittel vorzuziehen ist.

Eigenschaften des Medians

Der Median besitzt wichtige mathematische Eigenschaften:

  • Robustheit: Unempfindlich gegenüber Ausreißern – extreme Werte beeinflussen den Median kaum
  • Existenz: Existiert immer für jede endliche Datenmenge
  • Eindeutigkeit: Der Median ist immer eindeutig bestimmt (auch bei gerader Anzahl durch Konvention)
  • Positionsinvarianz: Invariant unter monotonen Transformationen
  • Minimierung: Der Median minimiert die Summe der absoluten Abweichungen: ∑|xᵢ - Med| ist minimal

Median vs. Arithmetisches Mittel

Die Wahl zwischen Median und Mittelwert hängt von den Daten ab:

Wann Median verwenden?
  • Schiefe Verteilungen: Bei asymmetrischen Daten (z.B. Einkommen, Immobilienpreise)
  • Ausreißer: Wenn extreme Werte vorhanden sind
  • Ordinale Daten: Bei Rangdaten ohne metrische Abstände
  • Robustheit: Wenn Widerstandsfähigkeit gegen extreme Werte wichtig ist
Wann Mittelwert verwenden?
  • Symmetrische Verteilungen: Bei normalverteilten oder annähernd symmetrischen Daten
  • Keine Ausreißer: Wenn extreme Werte aussagekräftig sind
  • Metrische Daten: Bei Verhältnis- oder Intervallskalen
  • Mathematische Eigenschaften: Wenn algebraische Operationen wichtig sind

Beziehung zu Quantilen

Der Median ist eng mit dem Quantilkonzept verbunden:

Der Median als Quantil

Der Median ist das 0.5-Quantil (50. Perzentil oder zweites Quartil Q₂). Er teilt die Daten so, dass 50% der Werte darunter und 50% darüber liegen.

Quartile und Median

Der Median gehört zu den drei Quartilen: Q₁ (25%), Q₂ = Median (50%), Q₃ (75%). Zusammen bilden sie die Grundlage für Boxplots.

Anwendungen in verschiedenen Bereichen

Wirtschaft und Sozialwissenschaften
  • Einkommensstatistik: Medianeinkommen besser als Durchschnitt bei Schiefe
  • Immobilien: Medianpreis aussagekräftiger als Durchschnittspreis
  • Bildung: Mediannotenals robustes Maß
  • Demografie: Medianalter einer Bevölkerung
Naturwissenschaften und Medizin
  • Klinische Studien: Medianüberlebenszeit (robust gegenüber Zensierung)
  • Laborwerte: Referenzwerte oft als Median angegeben
  • Umweltdaten: Mediankonzentrationen bei Schadstoffen
  • Astronomie: Medianhelligkeit von Sternen

Schiefe und Median

Die Beziehung zwischen Median und Mittelwert gibt Auskunft über die Schiefe:

Symmetrisch

Mittelwert ≈ Median
Normalverteilung

Rechtsschief

Mittelwert > Median
z.B. Einkommen

Linksschief

Mittelwert < Median
z.B. Prüfungsnoten

Zusammenfassung

Der Median ist ein robustes und intuitiv verständliches Lagemaß, das den "typischen" mittleren Wert einer Verteilung angibt. Seine Unempfindlichkeit gegenüber Ausreißern macht ihn besonders wertvoll in der praktischen Datenanalyse, insbesondere bei schiefen Verteilungen. Als 50. Perzentil ist er ein Spezialfall der Quantilfunktion und bildet zusammen mit den Quartilen die Grundlage für wichtige explorative Datenanalysemethoden wie den Boxplot.