Fehlerfunktion erf(x) Rechner
Online Rechner zur Berechnung der Fehlerfunktion erf(x)
Fehlerfunktion Rechner
Die Fehlerfunktion
Die Fehlerfunktion erf(x) ist eine wichtige spezielle Funktion in der Statistik, Wahrscheinlichkeitstheorie und Ingenieurswissenschaften.
Fehlerfunktion Kurve
Die Fehlerfunktion hat ein sigmoidales Verhalten.
Schneller Übergang von -1 zu +1 um x = 0.
Was ist die Fehlerfunktion?
Die Fehlerfunktion erf(x) ist eine fundamentale mathematische Funktion:
- Definition: erf(x) = (2/√π) ∫₀ˣ e^(-t²) dt
- Bereich: -1 ≤ erf(x) ≤ 1
- Ungerade Funktion: erf(-x) = -erf(x)
- Anwendung: Statistik, Wahrscheinlichkeit, Wärmeübertragung, Quantenmechanik
- Verwandt mit: Normalverteilung, komplementäre Fehlerfunktion erfc(x)
- Eigenschaften: Glatt, monoton steigend, differenzierbar
Eigenschaften und Beziehungen
Die Fehlerfunktion hat wichtige mathematische Eigenschaften:
Schlüsseleigenschaften
- Ungerade Symmetrie: erf(-x) = -erf(x)
- Randwerte: erf(0) = 0, erf(∞) = 1
- Ableitung: d/dx[erf(x)] = (2/√π)e^(-x²)
- Taylorreihe: erf(x) = (2/√π)Σ(-1)ⁿx^(2n+1)/(n!(2n+1))
Verwandte Funktionen
- Komplementäre Fehlerfunktion: erfc(x) = 1 - erf(x)
- Beziehung: erf(x) + erfc(x) = 1
- Skalierte Fehlerfunktion: erfcx(x) = e^(x²)erfc(x)
- Imaginäre Fehlerfunktion: erfi(x) = -i·erf(ix)
Anwendungen der Fehlerfunktion
Die Fehlerfunktion wird in vielen wissenschaftlichen und ingenieurswissenschaftlichen Bereichen verwendet:
Statistik & Wahrscheinlichkeit
- Normalverteilung CDF-Berechnung
- Konfidenzintervalle
- Statistische Hypothesentests
- Wahrscheinlichkeitsdichte-Berechnungen
Physik & Ingenieurswesen
- Wärmediffusionsgleichungen
- Diffusionsprozesse
- Quantenmechanische Wellenfunktionen
- Signalverarbeitungsfilter
Wissenschaft & Messtechnik
- Fehleranalyse in Messungen
- Unsicherheitsquantifizierung
- Kalibrierungskurven
- Instrumentelle Präzision
Numerische Methoden
- Näherungsalgorithmen
- Reihenentwicklungen
- Kettenbrüche
- Berechnungseffizienz
Formeln für die Fehlerfunktion
Fehlerfunktion (Integraldefinition)
Standard-Integraldefinition mit Gaußscher Form
Komplementäre Fehlerfunktion
Tail-Wahrscheinlichkeit der Normalverteilung
Taylorreihe
Potenzreihenentwicklung um x = 0
Ableitung
Ableitung ist eine Gaußsche Funktion
Inverse Fehlerfunktion
Umkehrfunktion zum Finden des Arguments aus dem Wert
Asymptotische Entwicklung (große x)
Näherung für große Argumentwerte
Beispielrechnungen für die Fehlerfunktion
Beispiel 1: Normalverteilung CDF
Beziehung zur Normalverteilung
- Standardnormalverteilung: N(0,1)
- Gesucht: P(Z ≤ 1)
- Beziehung: P(Z ≤ x) = [1 + erf(x/√2)]/2
Lösung
Beispiel 2: Wärmediffusion
Physikalisches Problem
- Wärmediffusion in halbunendlichem Medium
- Temperaturprofil in Tiefe x
- Lösung beinhaltet komplementäre Fehlerfunktion
Berechnung
Beispiel 3: Rechner Standardwert
Direkte Berechnung
Verwandte Werte
Fehlerfunktion Werte
| x | erf(x) | erfc(x) | Ungefähr %-Perzentil |
|---|---|---|---|
| 0.0 | 0.0000 | 1.0000 | 50.00% |
| 0.5 | 0.5205 | 0.4795 | 69.85% |
| 1.0 | 0.8427 | 0.1573 | 84.27% |
| 1.5 | 0.9661 | 0.0339 | 93.31% |
| 2.0 | 0.9953 | 0.0047 | 97.73% |
| 2.5 | 0.9999 | 0.0001 | 99.38% |
Mathematische Grundlagen der Fehlerfunktion
Die Fehlerfunktion ist eine fundamentale spezielle Funktion in der Mathematik, die natürlich in der Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik und der Lösung von Differentialgleichungen auftritt. Sie repräsentiert die Wahrscheinlichkeit, dass eine normalverteilte Zufallsvariable in ein gegebenes Intervall fällt.
Historischer Hintergrund
Die Fehlerfunktion wurde erstmals von Mathematikern im 19. Jahrhundert studiert:
- Carl Friedrich Gauss (1809): Entwicklung der Normalverteilungstheorie
- James Whitley (1860): Systematische Studie des Fehlerintegrals
- Francis Galton (1890er): Anwendungen in Statistik und Messfehler
- Moderne Ära: Algorithmische Berechnung und numerische Näherung
Mathematische Eigenschaften
Die Fehlerfunktion besitzt zahlreiche wichtige Eigenschaften:
Analytische Eigenschaften
- Ungerade Funktion: erf(-x) = -erf(x)
- Monotonie: Streng monoton steigend für alle x
- Beschränktheit: -1 ≤ erf(x) ≤ 1 für alle reellen x
- Analytizität: Analytisch überall in der komplexen Ebene
Berechnungsaspekte
- Reihenentwicklung: Konvergent für alle x
- Kettenbrüche: Verwendet für effiziente Berechnung
- Näherungen: Verschiedene Polynomialnäherungen verfügbar
- Numerische Stabilität: Besondere Vorsicht für große |x| erforderlich
Zusammenfassung
Die Fehlerfunktion ist eine der wichtigsten speziellen Funktionen in der angewandten Mathematik. Ihre enge Beziehung zur Normalverteilung macht sie unverzichtbar für statistische Berechnungen. Die Verfügbarkeit effizienter Berechnungsmethoden und ihr Auftreten in zahlreichen Anwendungen gewährleisten ihre anhaltende Relevanz in wissenschaftlicher und ingenieurtechnischer Praxis.
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